Kiepenkerl Kartoffel-Ratgeber 999836

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WISSENSWERTES ÜBER Kartoffeln spielen in der ausgewogenen Ernährung eine wichtige Rolle und besitzen sehr wertvolle Inhaltsstoffe. Sie sind reich an Ballaststoffen und enthalten viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Aber auch geschmacklich muss sich die Kartoffel nicht vor den anderen Grundnahrungsmitteln verstecken. Über die Jahrhunderte sind in vielen Ländern reizvolle Sorten entstanden bzw. wiederentdeckt worden. Weltweit gibt es heute etwa 5000 Sorten. Kartoffeln Sorten Die bei uns bekannten Kartoffelsorten haben meist eine hellbraune Schale und ein weißes bis gelbliches Fleisch. Rotschalige Sorten wie z. B. 'Laura' und 'Bellarosa' sind bei uns weniger verbreitet. Ganz selten findet man Kartoffeln mit rotem oder blau-violettem Fleisch wie die 'Blue Congo'. Kartoffeln sollen aber nicht nur ansprechend aussehen und gut schmecken, sie müssen auch widerstandsfähig gegen Krankheiten sein. Die Kraut- und Knollenfäule ist eine besonders gefürchtete Kartoffelkrankheit, die ganze Ernten vernichten kann. 'Bernina' ist sehr widerstandsfähig gegen die Kraut- und Braunfäule. 'Agria' hingegen ist resistent gegen Nematoden. 'BLUE CONGO'

Verwendung Es werden bei Kartoffeln drei Kochtypen unterschieden, die sich für verschiedene Verwendungen eignen. Bei der Zubereitung von Kartoffelgerichten sollte man immer darauf achten, die passende Kartoffel für das jeweilige Gericht auszuwählen. Festkochend, vorwiegend festkochend und mehligkochend – welche ist die richtige? Festkochende Kartoffeln sind auch nach dem Kochen schnittfest. Die Schnittfläche ist glatt und feucht. Diese Sorten eignen sich besonders gut für Salate, Salzkartoffeln, Pellkartoffeln und Gratins. 'HEIDEROT' 'MONIQUE' 'GLORIETTA'

Reifedauer Wie sind die Entwicklungs- und Erntezeiten bei der Kartoffel definiert? Die sehr frühen Sorten haben eine Entwicklungszeit von 100 bis 110 Tagen und reifen im Juni. Frühe Sorten reifen in 110 bis 130 Tagen mit Ernte ab Mitte Juli / August. Mittelfrühe Sorten im August-September (130 bis 150 Tage) und späte Sorten im September-Oktober (150 bis 170 Tage). Nur mittelfrühe und späte Sorten sind zum Einlagern als Vorrat für den Winter geeignet. Vorwiegend festkochende Kartoffelsorten können als Salz-, Pell- und Bratkartoffeln, für Eintöpfe, Aufläufe und Röstis verwendet werden. Mehligkochende Kartoffelsorten haben einen besonders hohen Stärkegehalt. Die Schale der mehligkochenden Kartoffeln platzt schnell und die Kartoffel fällt nahezu von allein auseinander. Aus diesem Grund nimmt sie Soßen sehr gut auf. Sie eignen sich hervorragend für die Herstellung von Suppen, aber auch für Gnocchi, Kroketten, Knödel, Folienkartoffeln und Püree. 'LAURA' 'GUNDA'

festkochend vorwiegend festkochend mehlig- kochend sehr früh 100 – 110 Tage Reifedauer bis zur Ernte im Juli 'Glorietta' 'Bellarosa' früh 110 – 130 Tage Reifedauer bis zur Ernte im Juli/ August; lagerfähig bis Herbst 'Cilena' 'Sieglinde' 'Belana' 'Monique' 'Coronada' 'Gunda' mittelfrüh 130 – 150 Tage Reifedauer bis zur Ernte im August; lagerfähig bis zum Frühjahr 'Anuschka' 'Bernina' 'Ratte' 'Ramona' 'Bellinda' 'Blaue 'St. Galler' 'Agria' 'Laura' 'Otolia' 'Blue Congo' spät 150 – 170 Tage Reifedauer bis zur Ernte im September/ Oktober; lagerfähig bis Frühsommer 'Linda' 'Heiderot' 'Jelly'

KULTUR Kartoffeln werden in einen durchlässigen, warmen Boden gepflanzt. Damit die Knollen gleichmäßiger austreiben, können sie vor dem Pflanzen an einem hellen Ort bei 12 bis 15 °C drei bis vier Wochen vorgekeimt werden. Dabei bilden sich kompakte, dunkelgrüne bis rötliche Triebe. Für die Pflanzung werden 10 cm tiefe Furchen in einem Reihenabstand von 75 cm ausgehoben. Die Pflanzkartoffeln werden im Abstand von 35 cm in die Furchen gelegt und mit Erde abgedeckt. Nicht vorgetriebene Knollen, die Ende April ausgelegt werden, erreichen die Erdoberfläche erst Ende Mai nach den letzten Frösten. Werden die Kartoffeln vorgetrieben oder früher gepflanzt, sollte man die Reihen zur Sicherheit mit Vlies abdecken, um ein Verfrieren der Triebe bei späten Nachtfrösten zu vermeiden. Um den Ertrag zu erhöhen, werden Kartoffeln angehäufelt. Dabei wird Erde an den Pflanzen zu einem 20 cm hohen Damm zusammengeschoben, ohne die Triebe zu beschädigen. An dem mit Erde bedeckten Teil des Stängels bilden sich dann neue Wurzeln und auch Knollen. Dadurch steigt der Ertrag. DÜNGUNG Die Qualität der geernteten Kartoffeln hängt stark von der Düngung ab. Eine ausgewogene Versorgung der Pflanzen mit Kalium und Magnesium verbessert die Pflanzengesundheit und die Lagerfähigkeit der Kartoffeln. Zu viel Stickstoff macht die Pflanzen dagegen anfällig und verzögert die Reife der Knollen. Bilder: Bruno Nebelung GmbH, Adobe Stock Für mehr Information fordern Sie unseren Kiepenkerl-Gartenratgeber an. Bruno Nebelung Kunden-Service • Postfach 1263 • D-48348 Everswinkel E-Mail: info@kiepenkerl.de www.kiepenkerl.de Art.-Nr. 999836

1. Pflanztiefe 2. Pflanz- / Reihenabstand 3. Bei Frost mit Vlies abdecken 4. Anhäufeln 5. Ernten 5 cm 75 cm 35 cm 10 cm 1 2 3 5 4 2 ERNTE Kartoffeln werden geerntet, wenn das Laub vollständig abgestorben und trocken ist. Dann haben die Knollen eine feste, widerstandsfähige Schale und lösen sich leicht von den Pflanzen ohne Schaden zu nehmen. Eine Ausnahme sind Frühkartoffeln. Sie können portionsweise für den sofortigen Verzehr geerntet werden, auch wenn das Laub noch grün und die Schale dünn und weich ist. Es werden vier Reifegruppen unterschieden: Sehr frühe Sorten haben eine Kulturzeit von etwa 100 bis 110 Tagen und werden bereits im Juli geerntet. Sie sind nicht lagerfähig. Frühe Sorten können im Juli / August nach 110 bis 130 Tagen geerntet werden. Sie sind bis zum Herbst lagerfähig. Mittelfrühe Sorten reifen nach 130 bis 150 Tagen und werden ab August geerntet. Sie eignen sich für die Lagerung bis zum Frühjahr. Späte Sorten sind erst nach 150 bis 170 Tagen erntereif. Sie werden im September / Oktober gerodet, sind besonders lange haltbar und können bis zum Frühsommer gelagert werden. REZEPTE Folienkartoffel Verwöhnen Sie sich selbst mit einer leckeren Folienkartoffel und Kräuterbutter. Für dieses Rezept ist z. B. die Kartoffelsorte 'Agria' bestens geeignet.

Kartoffel Flammkuchen Zutaten für 4 Personen: Teig: • 300 g Mehl • 15 g Hefe • Prise Salz • 180 ml Wasser lauwarm • 1 EL Olivenöl Belag: • Kartoffel: Sorte 'Laura', vorwiegend festkochend, 400 g • 4 EL Olivenöl • 180 g Frischkäse • Kräuter nach Geschmack, z. B. Thymian, Rosmarin, Oregano • Zwiebeln nach Geschmack Zubereitung: Teig: Mehl und Salz mischen. Hefe im Wasser auflösen und dazu geben. Öl untermischen und gesamte Masse zu einem Teig kneten. 45 Minuten an einem warmen Ort aufgehen lassen. Kartoffeln säubern und in ca. 1 mm feine Scheiben schneiden. Mit Öl und Kräutern vermischen. Schälen nicht nötig. Backofen auf 220 °C vorheizen. Teig vierteln. Zu ca. 3 mm dicke Fladen ausrollen. Pro Fladen ¼ des Frischkäses darauf ausstreichen, mit ¼ der Kartoffeln belegen und Zwiebeln ergänzen. Die Flammkuchen im Ofen 12 bis 15 Minuten backen. Mit Salz bestreuen. Zutaten für 2 Personen: • Kartoffeln (z. B. die Kartoffelsorte 'Agria') • 250 g Quark • 1 sehr fein gehackte kleine Zwiebel • 1 zerdrückte Knoblauchzehe • 1 TL Senfpulver • 1 EL gekörnte Brühe • 1 TL fein gehackte Petersilie, • Schnittlauchröllchen, Zitronenmelisse und Maggikraut Zubereitung: Kartoffeln sorgfältig waschen und bürsten. Alufolie auf der Innenseite einfetten und die Kartoffeln einzeln darin einwickeln. Auf dem Grillrost im Backofen bei 220 °C etwa 45 Minuten ( je nach Größe der Kartoffel) garen. Dann die Alufolie mit einem scharfen Messer einmal längs und einmal quer einschneiden. Kartoffeln von unten etwas auseinander drücken und servieren. Alle weiteren Zutaten für die Kräuterbutter gut durchmischen.

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